Die Stadt und das Umland von Hollfeld blicken auf eine lange Geschichte zurück. Auf 1000 Jahre, um genau zu sein. In einer Jubiläumsurkunde aus dem Jahre 1017, in welcher Heinrich II. einen Gütertausch zwischen den Bischöfen von Würzburg und Bamberg bestätigt, werden die gegenwärtig und auch schon früher zu Hollfeld gehörenden Dörfer genannt. Diese Jubiläumsurkunde bildet die Basis für einen Sammelband mit über sechzig Beiträgen. Das Redaktionsteam - Günther Hofmann, Erwin Schraudner, Michael Staudt und Wolfgang Tzschoppe - konnte Wissenschaftler, Historiker, Heimatpfleger und Bewohner der einzelnen Gemeinden als Autorinnen und Autoren für die Beiträge gewinnen. So entstand ein vielfältiges und umfassendes Bild von der wechselvollen Geschichte von Hollfeld und der sie umgebenden Region.
Doch die Chronik beginnt nicht erst im Jahre 1017, sondern geht noch weiter zurück. Sie setzt bereits in der Vor- und Frühgeschichte ein, in der sich erste Fundstücke menschlichen Lebens im heutigen Hollfelder Gebiet finden. Die folgenden Kapitel ziehen sich weiter durch die Zeitgeschichte: die geschichtliche und kirchliche Entwicklung Hollfelds bis zur Säkularisation, Hollfeld im Königreich Bayern, Hollfeld im und nach dem Ersten Weltkrieg bis hinein in die Gegenwart mit ihrem aktiven Vereinsleben, das die Stadt und die Region prägt.
Am Schnittpunkt von bedeutenden Alt-, Fern-, Geleit- und Reichsstraßen gelegen, nahm Hollfeld schon früh eine bedeutende Rolle in der Region ein. Die Stadt Hollfeld selbst besaß Stadt- und Marktrecht, was wiederum Kaufleute aus nah und fern anzog. Zwölf Jahrmärkte weist ein bischöflicher Entscheid aus dem frühen 17. Jahrhundert aus und 1937 sind noch zwölf Jahrmärkte, drei Viehmärkte und 24 Schweine- und Ferkelmärkte ausgewiesen. Während auf dem Oberen Markt die Kaufleute ihre Ware feilboten, war der Untere Markt den Handwerkern, wie Schmiede, Gerber, Lederer oder Färber vorbehalten. Doch auch kirchliche Interessen konzentrierten sich auf diese Region in der Fränkischen Schweiz, wie der Bericht über das Archidiakonat Hollfeld darlegt. Die Pfarrei Hollfeld gehörte zu einem der vier Bamberger Archidiakonate und stellte bis zum Ende des Mittelalters einen Eckpfeiler für die Organisation des Bistums gegenüber der Reformation und der katholischen Erneuerung dar. Bis dahin überwiegend katholisch, wechselte die Region nach der Reformation ihre Konfession entsprechend der jeweiligen Herrschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Hollfeld zu einem Zentrum mit zahlreichen Unternehmen, die der Bevölkerung Arbeitsplätze unmittelbar vor Ort boten. Nicht zu vergessen die Staatliche Gesamtschule Hollfeld, die heute mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern eine attraktive Alternative zu den weiterführenden Schulen in Bayreuth oder Bamberg bietet.Doch die Chronik bleibt nicht in den Jahren jener aufblühenden Zeit stehen. Vielmehr wird auch die jüngere Vergangenheit und die wirtschaftliche Entwicklung einem kritischen Blick unterzogen. Hollfeld Stadt und Land hat viel zu bieten, das führt diese Chronik deutlich vor Augen. Somit ist der Band „1000 Jahre Hollfeld Stadt und Land 1017 - 2017” zugleich ein Aufruf an alle, sich dieser Vielfalt bewusst zu werden und sie zu pflegen.
„1000 Jahre Hollfeld Stadt und Land 1017 - 2017” ist zum Preis von 19,90 Euro über den Bange Verlag und die Stadtverwaltung in Hollfeld zu beziehen.